vom 27. April 2024

Bewusst auf das Selbstfürsorge-Konto einzahlen

 

In unserer hektischen Welt, in der wir ständig zwischen Arbeit, Familie, sozialen Verpflichtungen und digitalen Ablenkungen hin- und hergerissen sind, scheint es oft schwierig zu sein, Zeit für sich selbst zu finden. Doch die "Me-Time" – die Zeit, die wir bewusst für uns selbst reservieren – ist von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Insbesondere wenn wir die Verbindung zur Selbstfürsorge und Yoga herstellen, erkennen wir, wie wichtig es ist, sich diese Zeit zu nehmen.

Als ich Mutter wurde, bemerkte ich erst später anhand der fehlenden Energie, wie ich meine eigene Bedürfnisse zurück schraubte. Es ist ein natürlicher Prozess, denn wir umsorgen unsere Liebsten mit Hingabe. Die Natur hat das so eingerichtet und das ist gut so. Irgendwann jedoch fand ich eine Möglichkeit, mir auch etwas Zeit für mich zu nehmen, indem ich vor allen anderen aufstand, Sonnengrüße oder eine kleine Yoga-Sequenz machte und dann die Stille am frühen Morgen in der Meditation genoss. Fortan ging es mir besser. Bis heute, obwohl meine Kinder schon erwachsen und außer Haus sind, stehe ich um 5 Uhr auf und genieße diese frühe Zeit mit unterschiedlichsten Ritualen. Es hat mir so viele Vorteile gebracht, dass ich gerne dabei blieb.

Selbstfürsorge und Yoga gehen Hand in Hand, wenn es darum geht, sich um unser geistiges, körperliches und emotionales Wohlbefinden zu kümmern. Yoga ist nicht nur eine körperliche Übung, sondern auch eine Praxis der Selbstreflexion und des inneren Gleichgewichts. Es lehrt uns, auf unseren Atem zu achten, in den Moment zu kommen und die Bedürfnisse unseres Körpers zu respektieren. Diese Prinzipien sind eng mit der Idee der "Me-Time" verbunden, die darauf abzielt, sich bewusst von äußeren Einflüssen zurückzuziehen, um in unsere eigene innere Welt einzutauchen.

Warum gönnen sich viele Menschen jedoch diese Auszeit nicht?

Oft wird "Me-Time" als Luxus angesehen, den wir uns nicht leisten können oder der uns egoistisch erscheinen lässt. Der gesellschaftliche Druck, immer beschäftigt zu sein und sich um andere zu kümmern, hat dazu geführt, dass wir das Gefühl haben, uns selbst hinten anzustellen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Selbstfürsorge ist nicht nur ein Selbstverwöhnen, sondern eine Notwendigkeit, um langfristig gesund und ausgeglichen zu bleiben.

"Me-Time" ist eine Gelegenheit, unsere Batterien aufzuladen, uns selbst zu reflektieren und unsere eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Indem wir uns regelmäßig Zeit für uns selbst nehmen – sei es für eine Yoga-Session, eine ayurvedische Morgenroutine, einen Spaziergang in der Natur oder einfach nur für stille Meditation – investieren wir in unsere eigene mentale und emotionale Gesundheit. Wir sind besser in der Lage, anderen zu helfen, konzentrierter und fokussierter zu sein, wenn wir zuerst für uns selbst sorgen. Kennst Du schon meine Online-Yoga Stunden am frühen Morgen? "Yoga feel good" z.B. beginnt findet am Montag morgens um 07:00 Uhr statt und sowohl die Klopftechnik, die Lungenreinigungsübung, als auch die langsam steigernde aktive Yoga-Session lässt Dich frisch und motiviert in die Woche starten und du hast bereits etwas Gutes für dich getan.

Yoga kann in der Selbstfürsorge eine Schlüsselrolle spielen, da es nicht nur körperliche Bewegung bietet, sondern auch eine spirituelle Praxis ist, die uns lehrt, im Einklang mit uns selbst zu leben. Während wir unsere Yogamatte ausrollen und uns auf unsere Atmung konzentrieren, schaffen wir Raum für Selbstreflexion und Selbstliebe.

Es ist wichtig zu erkennen, dass Selbstfürsorge und "Me-Time" keine egoistischen Handlungen sind.

Im Gegenteil, sie sind Investitionen in unsere eigene Gesundheit und unsere Fähigkeit, uns selbst und andere auf eine nachhaltige Weise gut zu unterstützen. Ich habe sehr viele Pflegekräfte als Teilnehmerinnen in meinen Online-Yogastunden, da sie dort flexibel Morgens und/oder Abends kommen können. Alle Menschen, die sich für andere so sehr aufopfern, dürfen sich selbst nicht vernachlässigen. Gerade in sozialen Bereichen beobachte ich das sehr oft. Sie gehen an ihre körperlichen Grenzen und ich bin dankbar für all diese wunderbaren Menschen, aber sich selbst regelmäßig eine Auszeit zu gönnen, ist sehr wichtig. Ich würde mir wünschen, daß dies auch Pflege-Einrichtungen und die Verantwortlichen sehen und ihre Mitarbeiter:innen mehr unterstützen. Momente der "Me-Time" sind weder egoistisch noch zu viel verlangt. Es ist wohl verdiente Zeit und unerlässlich für ein gesundes Leben.

Stell dir vor, du zahlst auf das Konto der Altersvorsorge ein.

Das Sparen für die Altersvorsorge wird uns in Deutschland ja schon fast in die Wiege und sehr nahe gelegt. Es geschieht aus einer Selbstverständlichkeit heraus und wenige fragen sich, was wirklich wichtig ist. Stellen wir uns vor, unser Leben ist wie ein Bankkonto für die Zukunft. Jede Handlung, die wir für unser Wohlbefinden und unsere Selbstfürsorge tun, ist eine Einzahlung auf dieses Konto. Indem wir regelmäßig Zeit für uns selbst reservieren – sei es durch Yoga, Meditation, Ayurveda oder andere entspannende Aktivitäten – legen wir Kapital für unser zukünftiges Selbst an.

Wie bei einer Altersvorsorge benötigen wir eine langfristige Perspektive. Je mehr wir in unser Selbstfürsorge-Konto einzahlen, desto mehr Ressourcen haben wir, um in schwierigen Zeiten daraus zu schöpfen. Wenn wir das Konto vernachlässigen und nie Zeit für uns selbst nehmen, riskieren wir ein Ungleichgewicht und möglicherweise ein leeres Konto in entscheidenden Momenten. Hätte ich so weiter gemacht, wie in meinem früheren Leben im Büro, wäre ich heute nicht vital und zufrieden und könnte schon gar nicht anderen Menschen so viel Beitrag mit Yoga, Ayurveda und Coachings sein. In meinen Yoga-Retreats bekommen einige zum ersten mal den Einblick von "Me-Time" und erholen sich mit Yoga in schöner Natur und bester Verpflegung und tun sich so selbst Gutes.

Aber es braucht eben auch die Selbstfürsorge regelmäßig im Alltag. Ein Retreat oder Urlaub reicht oft nicht aus für eine langfristige Balance und Resilienz. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig in "Me-Time" zu investieren, um ein Energie-Polster für unser geistiges und emotionales Wohlbefinden aufzubauen. Ähnlich wie bei einer Altersvorsorge ernten wir die Früchte unserer Investitionen im Laufe der Zeit, indem wir ein Gefühl der Ausgeglichenheit, Resilienz und inneren Friedens entwickeln.

Denke daran, dass Selbstfürsorge keine extravagante Ausgabe sein muss, sondern eine kluge Investition in unsere langfristige Lebensqualität. Außerdem gibt es Yogalehrer:innen, wie mich, die anerkannt von den Krankenkassen sind. Indem wir regelmäßig auf das "Me-Konto" einzahlen, bauen wir ein solides Fundament für unser zukünftiges Selbst auf, das uns in allen Lebensphasen unterstützen wird.

Vielleicht konnte dir dieses Bild des Kontos verdeutlichen, dass "Me-Time" nicht nur eine kurzfristige Belohnung ist, sondern eine strategische Entscheidung, die uns auf unserem Lebensweg stärkt und unterstützt. So wie wir für unsere finanzielle Zukunft vorsorgen, sollten wir auch für unser inneres Wohlbefinden sorgen.

Wie sieht es denn im Moment auf deinem "Selbstfürsorge-Konto" aus? Reflektiere einen Moment. Das Ergebnis kann man an seiner Vitalität. Gesundheit und Zufriedenheit erkennen. Fühlst du dich ausgeglichen und kannst dich schnell wieder bei äußeren "Turbulenzen" zentrieren, durchatmen? 

Auch Ayurveda, eine traditionelle indische Heilkunst, bietet eine perfekte Ergänzung zur Selbstfürsorge, da sie einen ganzheitlichen Ansatz für Gesundheit und Wohlbefinden verfolgt, die die individuelle Konstitution des Menschen mit passender Ernährung, Stressmanagement und Selbstfürsorge berücksichtig.

Dieses Jahrtausende alte System betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele und legt großen Wert auf individuelle Bedürfnisse und Lebensphasen. Ob mittleres oder höheres Alter, durch Ayurveda können wir lernen, uns selbst besser zu verstehen und unsere natürliche Konstitution zu erkennen, um entsprechende Maßnahmen für ein ausgewogenes Leben zu ergreifen.

Von der Ernährung über Kräutermedizin bis hin zu spezifischen Lebensstilpraktiken bietet Ayurveda maßgeschneiderte Ansätze, die uns dabei unterstützen, in Harmonie mit uns selbst und unserer Umwelt zu leben. Wenn wir uns diese Lehren zunutze machen, können wir unsere Selbstfürsorge auf ein tieferes, ganzheitliches Niveau heben und langfristig von innerer Ausgeglichenheit und Gesundheit profitieren. Ayurveda ist die Schwesterdisziplin von Yoga und gemeinsam bilden sie ein unschlagbares Team. Lese gerne dazu auch diesen Artikel von mir, der zur Zeit von Corona in der hiesigen Zeitung erschien. Aber die größte Pandemie, der wir meines Erachtens unterliegen, ist das "Funktionieren müssen" ohne das SEIN zu leben. 

Übrigens, du hast nur dieses Leben.

Auch wenn du das Konzept der Wiedergeburt vor Augen hast, möchte ich dich in das aktuelle Leben zurückholen. Das Hier und Jetzt zählt. Hier sind 10 praktische Tipps, wie Du aus dem Funktionieren herauskommen und dir bewusst "Me-Time" gönnen kannst, ohne schlechtes Gewissen:

  1. Plane deine "Me-Time" ein: Blockiere regelmäßig Zeit in deinem Kalender für dich selbst. Behandle diese Zeit genauso ernsthaft wie berufliche Termine. Wenn es dich glücklich macht, "To Do's" abzuhaken, dann integriere bewusst auch die Me-Time als Termin.

  2. Entwickle eine Routine: Schaffe eine tägliche oder wöchentliche Routine, die dir erlaubt, bewusst abzuschalten. Zum Beispiel eine Morgenmeditation oder ein abendlicher Spaziergang.

  3. Begrenze den Bildschirm-Gebrauch: Reduziere die Zeit, die du mit Bildschirmen verbringst. Schalte Handys und Laptops aus, um eine echte Pause zu machen.

  4. Finde eine Aktivität, die dir Freude bereitet: Entdecke Hobbys oder Aktivitäten, die dir wirklich Spaß machen – sei es Lesen, Malen, Kochen nach Ayurveda, Yoga, Tanzen, Singen oder Musik und tauche mit all deinen Sinnen in dieses SEIN.

  5. Verbinde dich mit der Natur: Verbringe Zeit im Freien, sei es im Park, am Wasser oder in den Bergen. Die Natur kann sehr beruhigend und erfrischend sein. Atme durch! 

  6. Lerne, Nein zu sagen: Setze Grenzen und lerne, Angebote abzulehnen, die deine "Me-Time" stören könnten.

  7. Praktiziere Achtsamkeit: Nimm dir Zeit, um im Moment zu sein und deine Sinne zu nutzen. Dies kann durch Meditation, Atemübungen oder einfaches bewusstes Atmen geschehen.

  8. Pflege deine Beziehungen: Verbringe Zeit mit Menschen, die dir gut tun und dich unterstützen, aber achte darauf, auch Zeit allein zu genießen.

  9. Schaffe einen entspannenden Raum: Gestalte einen Bereich in deinem Zuhause, der Ruhe und Entspannung fördert – sei es mit Kerzen, weichen Kissen oder beruhigender Musik und wohltuenden Farben.

  10. Sei geduldig mit dir selbst: Es kann Zeit brauchen, um sich an "Me-Time" zu gewöhnen und sie wirklich zu genießen. Sei geduldig und erlaube dir, den Prozess zu durchlaufen.

Indem du diese Tipps anwendest und deine eigene "Me-Time" bewusst gestaltest, kannst du aus dem ständigen Funktionieren ausbrechen und eine gesunde Balance zwischen Arbeit, Beziehungen und persönlicher Selbstfürsorge finden und ein Well-Being statt ein Wrong-Being etablieren. 

Eine weitere Möglichkeit der Selbstfürsorge findest du auch in meinen monatlichen zweistündigen Workshops mit besonderen Themen, angepasst an die Jahreszeiten, online oder in Präsenz. Gerne informiere ich dich dafür mit meinem Newsletter.

Egal, wie du dich entscheidest, habe eine wunderbare Zeit mit Dir! 

 

 

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